Nicht-interventionelle Studien
Nicht-interventionelle Studien (NIS) bieten die Möglichkeit, Real-World-Daten über die Therapie und ihre Modalitäten zu sammeln, ohne direkt in die Behandlung selbst einzugreifen.
Sie dienen also dazu, Parameter der klinischen Praxis abzubilden und Erkenntnisse über bereits in der Praxis eingesetzte Therapien zu gewinnen.
Interventionelle Studien | Nicht-interventionelle Studien | |
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Zielsetzung | Testen der Wirkung einer Intervention (z. B. eines Medikaments) auf einen bestimmten Zielparameter (z. B. Wirksamkeit gegen Schmerzen) | Beobachtung und Analyse der Behandlung von Medikamenten, die bereits in der Praxis verwendet werden, oder ähnliches ohne direkte Beeinflussung durch die Studie, um Erkenntnisse für Praxisdaten zu gewinnen |
Kontrolle der Variablen | Wissenschaftler kontrollieren die Bedingungen, um spezifische Erkenntnisse über bestimmte Variablen zu gewinnen. | Die Variablen werden nicht manipuliert, sondern so beobachtet, wie sie natürlich vorkommen. |
Behandlung | Die Studienteilnehmer werden im Voraus einer bestimmten Behandlungsstrategie zugewiesen, die nicht der normalen klinischen Praxis entspricht. | Die medikamentöse Behandlung entspricht der normalen klinischen Praxis. klinischen Praxis. |
Beispiele | Randomisierte kontrollierte Studien (RCTs), klinische Studien | Kohortenstudien, Fall-Kontroll-Studien, Querschnittsstudien |
Unsere aktuelle nicht-interventionelle Studie:
Cannabisextrakt & Dronabinol im Vergleich in der Praxis
Cannaflos führt eine nicht-interventionelle Studie durch, um weitere Erkenntnisse über die Wirksamkeit und Sicherheit eines Cannabisextrakts zu gewinnen, der in der Praxis zur Schmerzbehandlung eingesetzt wird. Die Daten aus der praktischen Anwendung dieses Extrakts werden mit Daten aus der praktischen Anwendung von Dronabinol verglichen, um festzustellen, ob es Unterschiede in der Wirksamkeit und Sicherheit der beiden Medikamente gibt.
Gründe für die Forschung:
Moderne Behandlungen für chronische Schmerzen kombinieren verschiedene therapeutische Ansätze, um eine ganzheitliche Verbesserung der Symptome zu erreichen. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der Wirksamkeit und dem Wohlbefinden des Patienten. Cannabinoide werden bei einigen Schmerzsyndromen bereits als Behandlung der zweiten oder dritten Wahl eingesetzt. Studien zeigen, dass Cannabinoide die Schmerzlinderung bei einer signifikanten Anzahl von Patienten im Vergleich zu Placebos um 50% oder mehr verbessern können.
Cannabinoid-Medikamente fallen in zwei Kategorien: Monosubstanzen des Hauptwirkstoffs, wie Dronabinol, und Phytopharmaka mit mehreren Wirkstoffen, wie Cannabisextrakte (NRF 22.7, NRF 22.8, NRF 22.11). Einige Studien deuten darauf hin, dass Cannabisextrakte dem Dronabinol klinisch überlegen sind.
Mögliche Erklärungen für diese Beobachtung sind die synergistische Wirkung von Cannabinoiden und die Entourage-Effekt-Hypothese, die von einer pharmakologischen Verstärkung der Wirkung von Cannabinoiden durch inaktive Terpene ausgeht. Es ist auch möglich, dass eine Kombination aus diesen beiden Effekten wirksam ist. Darüber hinaus kann die Kombination von THC mit anderen Cannabinoiden wie CBD zu einer Verringerung der Nebenwirkungen führen.

Sind Sie an einer Teilnahme an der NIS interessiert?
Wir sind ständig auf der Suche nach weiteren Ärztinnen und Ärzten, die an unserer NIS teilnehmen möchten. Falls Sie Interesse haben, an unserer Forschung teilzunehmen und einen Beitrag zu leisten, freuen wir uns auf Ihre Kontaktaufnahme.
Weitere Informationen über die Wirkungsweise und Sicherheit unserer Produkte finden Sie im Fachbereich für Ärztinnen und Ärzte.
Das Erkennen der Komplexität des Endocannabinoid-Systems und die Berücksichtigung individueller Unterschiede sind entscheidend für die Gestaltung klinischer Studien mit Phytocannabinoiden. Dieser Ansatz ist einer der Schlüssel zu erfolgreichen Studien, die letztlich die Patientenversorgung und die Behandlungsergebnisse verbessern.

Meike Meinzer
Head of Drug Development
Biologin mit Schwerpunkt Phytomedizin
Expertin für Cannabinoide und ihre therapeutische Verwendung
Wissenschaftliche und klinische Konzeptualisierung